„Heimattreuer“ weiter aktiv?

Blick nach Rechts vom 16. November 2012, 19.11.2012:
Von Andrea Röpke / Jan Raabe

Ehemaliger HDJ-Funktionär betreut anscheinend weiterhin Kinder befreundeter Familien.

Auf dem Anwesen von Neonazi Gerd Ulrich in Berlebeck bei Detmold fand am vergangenen Samstag erneut ein Wochenendtreffen statt. Etwa zehn Kinder nahmen daran teil. Ulrich, der bereits in der 1994 verbotenen Wiking-Jugend aktiv war und immer wieder als NPD-Ordner fungierte, gehörte bis zum Verbot 2009 zur „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ). Er galt als Führungskader der „Einheit Hermannsland“. In einem Nebengebäude veranstaltete das Ehepaar Ulrich damals häufig rechte Kinderbetreuungen.

Am vergangenen Wochenende reisten Besucher aus Vechta, Obernkirchen, Osnabrück sowie den Kreisen Höxter und Soest an. Die Kinder unternahmen Wanderungen und übernachteten in dem ehemals von der HDJ genutzten Gebäude. Trotz des HDJ-Verbots geben anscheinend immer wieder völkisch-gesinnte Eltern ihre Kinder bei Ulrich in Berlebeck ab, auch aus der Region Horn-Bad Meinberg. Unter ihnen zum Beispiel ein ehemaliger Mitorganisator des Neonazi-Aufmarschs in Bad Nenndorf.

Langjährige Beobachter der neonazistischen Szene in Ostwestfalen-Lippe schlagen nun Alarm und vermuten eine mögliche Fortführung der HDJ-Aktivitäten. „Auf Grund der Häufung dieser Treffen könnte eine massive, nahezu institutionelle Kindeswohlgefährdung vorliegen“, vermuten sie und fordern, die organisierte Kindererziehung durch Neonazis wie Gerd Ulrich endlich zu unterbinden.

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