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Mobiveranstaltung für Hamm

Das alternative Kultur- und Kommunikationszentrum alte Pauline in Detmold war gestern Abend mit über 30 Menschen gut besucht. Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Infocafé Bambule, wurde über die Gegendemonstration zum Naziaufmarsch in Hamm am 1. Oktober informiert.

Dabei wurden die Hintergründe der Nazistrukturen in Hamm aufgezeigt und erklärt warum die  nicht-so-ganz-autonomen Nationalisten Angst vor einem drohenden Volkstod haben. Diese rassistische Sorge ist zum zweiten Mal Dreh- und Angelpunkt der Naziversammlung in Hamm und bildet ein Vorwand um Antisemiten, Volksverhetzern und vorbestraften Waffennarren einen Auftritt im öffentlichen Raum zu verschaffen. Für deren ZuhörerInnen sind diese Faschoevents mit vielen Leuten eine gern gesehene Alltagsabwechslung: Zu Hause können sie sich meist nur selbst oder ihrem Opa erzählen, wie toll deutsch sie sind. Dagegen stärkt so ein Bad in der Menge das Selbst- und Gruppenbewusstsein. Das ist für die Menschenfeinde meist wichtiger als der schwachsinnige Inhalt der Möchtegern-Sportpalast-Reden.

Warum ist eine Demonstration in Hamm Thema in Lippe?

Genau dieses gemeinschaftsfördernde Prinzip zog bereits 2010 16 bis 30-jährige Nazis aus Detmold und West-Lippe nach Hamm. Dort konnten sie Kameraden treffen, weitere menschenverachtende Parolen lernen und ihren Holzweg zum sozialen Abstieg weiter ausbauen. Die Macker der anderen Nazis in Hamm imponierten den Lipper Pimpfen anscheinend sehr, was sich durch das wiederholte provokante Auftreten einer schwarz gekleideten Nazibande in den Folgewochen der Demo zeigte. Im Januar 2011 ging hierzu das Naziportal der angeblich freien Kräfte Detmold an den Start und belustigt seitdem alle antifaschistisch interessierten Menschen der Region mit peinlichen Rechtschreibfehlern, Beschreibungen von Wahrnehmungstörungen und frei erfundenen Lügen.

Spätes Resultat dieses völkischen Übermuts war vor Kurzem die Verurteilung des bekennenden Nazis Tim Buge aus Augustdorf, der in dem beschriebenen Größenwahn auf der Andreasmesse 2010 einen Antifaschisten angegriffen und verletzt hat.

Durch die Aktivitäten der Freien? Kräfte? Detmolds wurde vielen BesucherInnen der Infoveranstaltung greifbar klar, warum es notwendig ist, Naziaktivitäten auf allen Ebenen zu bekämpfen. Dafür vielen Dank und gute Besserung an die FK.